MILK PAINT: WAS IST DAS ÜBERHAUPT ?

Milk Paint heißt auf deutsch eigentlich Kaseinfarbe und wird heutzutage auch Milchfarbe genannt.Die Basis dieser Farbart ist Kasein, eine Protein- oder Eiweißgruppe, die in Milch enthalten ist. In Verbindung mit alkalischen Stoffen wirkt das Kasein, wie bei der Milkpaint als Bindemittel. In der Regel enthält Milkpaint ausserdem weitere Inhaltsstoffe wie Kreide, Ton, Kalk und Eisenoxidpigmente, die man umgangssprachlich auch Lebensmittelfarben nennt. Sie sind unter der Bezeichnung E 172 als Lebensmittelzusatz zugelassen. –  Vor dem Aufkommen der  Acrylfarben wurde Milkpaint in nahezu allen Kulturkreisen häufig verwendet, weil sie besonders kostengünstig herzustellen war. Ihre Bestandteile konnte sich jeder Handwerker überall leicht beschaffen. Vor allem weiße Milchfarbe wurde oft benutzt, denn als Pigment zum Weißfärben konnten die Menschen einfach Schlämmkreide benutzen. Andere Farbnuancen ließen sich mit dazu gegebenen Erdfarben erzeugen.

Milk Paint: Eine Farbe mit besonderer Leuchtkraft

Farben auf Kaseinbasis haben die Menschen seit jeher begleitet

Die Milk Paint hat eine sehr weit zurückreichende Kulturgeschichte: Schon die Höhlenmenschen haben sie verwendet, genau wie die alten Ägypter.

Wenn Holz mit Milchfarben angemalt wird, entsteht eine charakteristische Optik. Der Grund: Da die Bestandteile der Farbe relativ grob sind, erzeugt man eine Oberfläche mit einer gewissen Rauheit, das Aussehen bekommt dadurch eine besondere Tiefe und Farbtöne erscheinen leuchtender als bei anderen Farbarten.
Milchfarbe verbindet sich besonders gut mit Holzoberflächen und dringt tief in offenporige und rohe Holzschichten ein. Sie kann dünn auf getragen werden und lässt dann die Holzstruktur durchscheinen wie eine Lasur. Nach mehreren Anstrichen wirkt sie deckend.
Milk Paint gibt es im Handel meistens als Farbpulver zu kaufen. Sie wird mit Wasser angerührt. Die Farbe lässt sich sehr gut verarbeiten und trocknet in 20 bis 30 Minuten. Ich arbeite bei meinen Rapuze Möbeln hauptsächlich mit Milk Paint der Produktlinie Miss Mustard Seed aus Kanada. Zwei Gründe sind dabei ausschlaggebend: Die sehr gute Qualität  und die schöne Farbauswahl. In meinem Rapuze OnlineShop kannst Du Farben, Wachse und Öle von Miss Mustard Seed gekauft werden.

Milk Paint: Eine ideale Farbe für den Vintage-Look

Die Milk Paint ist ideal geeignet, um Vintagemöbel zu bearbeiten

Die Milk Paint eignet sich besonders gut für DIY Vintage Projekte. Der Grund: Mit dieser Farbe lassen sich leicht Abplatz Effekte erzeugen

Milchfarben können die unterschiedlichsten Vintage-Shabby-Effekte erzeugen. Angeschliffene oder teilversiegelte Oberflächen nehmen die Farbe zunächst auf und lassen sie später auch wieder abblättern. Unter Wärmeeinfluss und mit Hilfe von Wachs und Öl kannst Du Milchfarbe h beabsichtigt reißen lassen und so hübsche Krakeliereffekte erzeugen.

Milk Paint: Besonders gut geeignet für die Zwei-Farbschicht-Technik

Wenn Du mit zwei Farbschichten arbeiten möchtest, ist Milk Paint die richtige Farbart

Auch das Arbeiten mit unterschiedlichen Farbtönen in den einzelnen Farbschichten lässt sehr interessante Effekte erzielen, wenn man später mit Schleiftechniken weiter arbeitet. Mit Hilfe von Wachsen, Ölen und Lacken kann am Ende des Bearbeitungsprozesses noch einmal die besondere Leuchtkraft der Milkpaint und einzelne Vintage-Shabby-Elemente hervorheben und in Szene setzten.

Milk Paint: Die Lieblingsfarbe der Shaker

Milchfarbe wurde schon vor über 8000 Jahren von den ersten Höhlenmenschen benutzt, die ihre Behausungen damit kunstvoll verzierten. Auch die alten Ägypter malten mit Milchfarben,  wie zum Beispiel in der Grabkammer von Tutenchamun, die 1924 entdeckt wurde.
Weltweit waren Milchfarben lange Zeit die am meisten gebrauchten Farben, um Möbel, Kunstwerke oder auch Wände zu bemalen.

Die Milk Paint hat eine sehr lange Kulturgeschichte

Von den Anfängen der Menschheit bis hin zur Renaissance nutzten die Menschen fast nur Milk Paint – dann verschwand sie nach und nach aus dem Alltag

Ab der Renaissance, also ab dem 15. Jahrhundert, entstanden dann auch neue Farbarten, unter anderem auf Ölbasis. – Im kolonialen Amerika des 18. Jahrhundert  wurde die Milchfarbe nach und nach ein kommerzielles Produkt. Händler verkauften Pigmente an die Siedler, die sich dann die Farben selbst anmischten. Vor allem die Sekte der Shaker arbeitete auch in späteren Zeiten, als es längst moderne Farbenarten gab, weiter mit Milchfarben, um ihre selbst gezimmerten Möbel anzumalen. Die Shaker, eine Religionsgemeinschaft, die aus den Quäkern hervorgegangen ist, entwickelte einen sehr schlichten Designstil, der bis heute Liebhaber auf der ganzen Welt findet. Durch sie ist der Gebrauch von Milchfarben durch die Jahrhunderte mit erhalten worden. Wenn Du jetzt neugierug geworden bist und selbst ein Möbel mit Milk Paint gestalten möchtest, kannst Du den Umgang und die wesentlichen Vintagetechniken in einem meiner DIY Workshops erlernen. Auf meinem Blog erfährst Du die aktuellen Workshoptermine. Du kannst mit mir auch unter info@rapuze.de einen individuellen Workshoptermin für Dich vereinbaren.

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